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1940: KRIEG :

Groll schließt die Möglichkeit einer plötzlichen Verhaftung nicht aus.
In der allgemeinen Nazi- und Kriegshystherie der damaligen Zeit mußte ein Zivilist, der nicht der Partei angehörte, aber in einem "kriegswichtigen" Betrieb arbeitete (Münchner "Bavaria") und in dessen engstem Umfeld es Verhaftungen gegeben hatte, mit ständiger Bespitzelung durch die Gestapo rechnen. Groll ringt sich dazu durch, zur Tarnung der Partei beizutreten.
Er blieb zunächst (1940) Parteianwärter und wurde später automatisch Mitglied.

Hanna und Gunter erwarten ihr zweites Kind. Groll arbeitet an seiner Sammlung von Witzen, die im alten Wien spielen. Er formuliert sie neu, dichtet einige dazu und erfindet einen charmant-grotesken Lebenslauf des Grafen Bobby. Der Heimeran-Verlag in München bringt das Büchlein in einer kleinen Auflage (1.-5. Tausend) unter dem Titel „Graf Bobby und Baron Mucki - Geschichten aus dem alten Wien“ heraus. Es erreicht nach dem Krieg eine Gesamtauflage von 244.000 Exemplaren.

Im Dezember kommt - nach schwerer Geburt - ein gesunder Junge auf die Welt.

BOMBEN AUF MÜNCHEN :

Groll und seine Familie erleben in München-Schwabing die Bombardierung der Stadt vom Anfang bis zum Kriegsende.
G. lernt den Umgang mit Bomben, die nicht gleich explodieren. In und um den Wohnblock, in dem er mit seiner Familie und vielen anderen Mitmietern lebt, fallen Bomben von unterschiedlicher Gefährlichkeit. Er trägt zahlreiche in den nahe gelegenen Löschteich. Schließlich übernimmt er immer mehr die Aufgaben des eigentlichen (stramm nationalsozialistischen) „Blockwarts“, der aus begreiflichen Gründen lieber im Keller die Luftschutz-Tür bewacht.

Auch bei einer Lösch-Aktion von Brandbomben im Wohnblock selbst handelt Groll im Alleingang, weil man im Luftschutzkeller nicht bemerkt, daß der Dachstuhl brennt. Unmittelbar darunter lag die Wohnung von Familie Groll, in der es schon einmal gebrannt hatte. Die Decke des Schlafzimmers war seither schwarz verkohlt. Diesmal hätte eine Rauchvergiftung Groll um sein Leben gebracht, wenn nicht eine junge Frau im Treppenhaus seine Hilferufe gehört und in letzter Minute die Ausgangstür des Speichers, die Groll inmitten von Rauch und Flammen nicht mehr finden konnte, aufgerissen hätte.

Drei von Grolls Freunden fallen im Krieg. Groll - sonst nicht so leicht zu erschüttern - weint Tränen der Wut und Verzweiflung. Er kümmert sich um die hochschwangere Witwe des Freundes, mit dem er besonders verbunden war: sie hatten sich lange Briefe aus bzw. nach Russland geschrieben. Er begleitet das Sterben ihres Schwagers, eines schwer verwundeten Heimkehrers. Dessen Ehefrau - der gemeinsame Sohn ist noch ein Kleinkind - hält ihre seelische Qual nicht länger aus und flüchtet sich in den Wahnsinn. Groll gelingt es, sie Schritt für Schritt wieder zurückzuholen.
Als er sich beim "Volkssturm" melden soll, wo die bisher als zum Wehrdienst unbrauchbar Geltenden noch einmal überprüft werden, geht er hin - in der Erwartung, an die Front geschickt zu werden und dort zu sterben. Er wird jedoch als "untauglich" ausgemustert.

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