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ZWISCHEN MÜNCHEN UND BERLIN : Teil 2
 
Im April 1938 schließt Groll mit dem Buchwarte-Verlag in Berlin einen Vertrag ab: Groll will mit einem Kriminalroman die Geburt seines erwarteten Kindes finanzieren.
Er schreibt (unter dem Pseudonym Wolf Larsen) "Die grüne Laterne". Eine erste Auflage wird gedruckt. Der grotesk-verspielte Krimi ist eher eine Parodie als das, was man sich normalerweise unter einem Kriminalroman vorstellt. Völlig unerwartet verkauft er sich gut und wird sogar zu einem "Renner" - bis die Sache - ebenso unerwartet - plötzlich abbricht: das Buch darf nicht mehr verkauft werden.
 
Einige Zeit später stehen zwei Männer von der Gestapo vor Grolls Münchner Wohnungstür: Hanna ist allein zuhause. Nur eine Freundin ist zu Besuch. Der zur Widerstandsgruppe gehörende Peter Philip ist verhaftet. Die Gestapo kam ihm über seine Homosexualität auf die Spur. Zudem ist Peter "Halbjude".
Man erwartet offensichtlich, hier weitere Juden und ein "Homosexuellen-Nest" aufzuspüren. Hanna wird verhört. Aber die deutlich sichtbar schwangere Hanna ("Arierin" und "werdende deutsche Mutter") entspricht so ganz und garnicht dem, was man hier vorzufinden glaubte.
Als die Gestapo schließlich abzieht, bekommt Hanna einen nachträglichen Schock: Hätte man eine genauere Haussuchung durchgeführt, wäre schwer belastendes Material zutage getreten.
Trotzdem blieb Peters ganzes Umfeld "verdächtig". Er saß im Gefängnis, wo es ihm aber nicht so übel erging wie von seinen Freunden befürchtet. Es geschah etwas noch erstaunlicheres: ein maßgeblicher Gefängnisbeamter verliebte sich in den hübschen, geistreich-witzigen Peter. Mit seiner Hilfe kam Peter schließlich wieder frei.
Auch Groll und Harnack werden bei der Gestapo vorgeladen und verhört. Harnack wird dabei mißhandelt. Es kommt jedoch nichts weiter heraus.
Dann findet die Gestapo bei Freund Hartwig v.B. belastendes Material und Briefe von Philip. Hartwig rechnet mit Verhaftung und begeht einen Selbstmordversuch. Ein Freund bringt ihn ins Krankenhaus, wo bereits die Gestapo auf ihn wartet. Seinem in Norddeutschland lebenden Bruder gelingt es, Hartwig nachträglich in die Partei hineinzumanövrieren. Er macht einen geeigneten Fürsprecher ausfindig.
H.v.B. kann mit viel Glück gerade noch aus der Sache herauskommen.
 
Groll pendelt zwischen München und Berlin hin und her, weil die Münchner "Bavaria" in Berlin ein Außenbüro unterhält, in dem er vorübergehend arbeitet. Auch Hanna fährt öfters nach Berlin. Bei einem Besuch dort bricht die Schwangere auf der Straße ohnmächtig zusammen und schlägt dabei hart auf einen Randstein auf. Hilfsbereite Passanten bringen sie ins nächste Krankenhaus. Das Baby - ein Mädchen - kommt verfrüht, aber unbeschadet, auf die Welt.
 
Walter Cohn, der mit Groll schon das Liegnitzer Gymnsium besuchte, geht bei Grolls ein und aus.
Sein großes Anliegen ist, seine Verwandten aus Deutschland ins sichere Ausland zu bringen. Seiner Schwester gelingt die Flucht nach England. Aber seine Eltern weigern sich, zu fliehen.
Gunter, der die beiden gut kennt, versucht ebenfalls, sie umzustimmen. Als er sie in Liegnitz besucht, sind sie bereits allseits gemieden und verstört. Der alte Cohn ist über Gunters Bemühungen tief gerührt. Aber er bleibt. Als die Gestapo eintrifft, nehmen er und seine Frau sich das Leben. Sohn Walter entkommt nach Amerika.
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