BIOGRAPHIE
GEBURT :
Gunter Groll wurde am 5. August 1914 in Liegnitz, Schlesien, geboren. Seine Eltern waren Gertrud Groll
(geb.Brüggemann), Lehrerin, später Leiterin einer "Höheren Privat-Mädchen-Schule" und Walter Groll, Direktor der Hedwigschule in Liegnitz
und Autor einiger Sach-Bücher.
SCHULZEIT :
In Liegnitz besuchte er das humanistische Gymnasium.
Für seine Lieblingsfächer
(Literatur und Kunst-Erziehung) setzte er sich mit viel Engagement ein, bildete sich auch außerhalb der Schule weiter, hielt freiwillige
Referate etc. Ein Fach, das ihm überhaupt nicht lag, war Mathematik. Hier gab er sich keine Mühe und zeichnete Karikaturen - während
die anderen rechneten - oder schrieb Gedichte. Wichtig war ihm noch Sport, vor allem Fußball.
In die Schulzeit fiel ein traumatisches
Erlebnis: Bei einem sportlichen Spiel wurde er vom Ball eines Mitschülers versehentlich voll ins Auge getroffen. Der harte Schlag
verletzte das Auge. Zunächst behandelte der Hausarzt, zu spät schickte er Gunter nach Breslau in die Augen-Klinik. Dort wurde das
Auge herausoperiert. Seither trug er eine schwarze Augenklappe.
DER "KRANKHEITS-KERKER" :
Ebenfalls in seiner Schulzeit
brach "Morbus Bechterew", eine Krankheit, die damals noch nicht ausreichend erforscht war, bei ihm aus. Sie begann mit einer Entzündung
der Hüftgelenke und schmerzhaften Veränderungen der Wirbelsäule. Man legte den Patienten von den Füßen bis zu den Schultern in Gips.
Mit dieser "Ruhigstellung" sollte eine Besserung erzielt werden.
Als man ihn, der nach monatelangem Liegen einen Wachstums-Schub bekam,
vom Gips befreite, wurde ihm beim Aufsägen des Gipses ein großer Teil des Beins mit aufgeschnitten. Das führte zu einer Sepsis.
Da
die Beschwerden der Wirbelsäule nicht gebessert waren, versuchte man es jetzt mit einem Leder-Streck-Verband, in dem Gunter ein weiteres
Jahr lang liegen mußte.
Diese Zeit im "Krankheitskerker" hinterließ bei dem körperlich lahmgelegten Halbwüchsigen, der eigentlich ein
vitales und temperamentvolles Naturell besaß, Spuren, die sein ganzes späteres Leben prägten.
Da er die Schule nicht besuchen
konnte, lernte er zuhause, bildete sich, las mit größtem Interesse anspruchsvolle Literatur. Auch religiöse Fragen bewegten ihn -
und deren Grenzgebiete (Mystik).
Psychologie und Parapsychologie waren ebenfalls Themen, in die er sich hineinvertiefte.
Zusätzlich
begann er wieder zu zeichnen und zu malen. Er spielte mit dem Gedanken, später die Kunstakademie zu besuchen.
Als er wieder in die
Schule gehen konnte, gelang es ihm, zwei Klassen zu überspringen.Er schrieb Gedichte wie früher (vorzugsweise in Vokabelhefte) - nur
handelten seine Klassen-Vorträge von neuen Themen wie Psychoanalyse und moderne Malerei.