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STUDENTISCHER WIDERSTAND AN DER MÜNCHNER UNIVERSITÄT: SCHON 1934
 
Falk und Gunter sind sich darin einig, daß der studentische Widerstand der Bereich sei, in dem sie beide etwas ausrichten könnten. Hätte sich hier erst einmal ein Widerstandszentrum gebildet, sei es wichtig, sich mit den oppositionellen Bestrebungen anderer Gruppen zu verbinden.
Als Dritter in diesem Bund fungiert ein junger Musikstudent, Lambert Schomerus. Er ist Assistent des Münchner Universitätsprofessors Dr.Huber. Später kommt noch der Student Peter Philip dazu, dessen jüdischer Vater sich - aus politischen Gründen - das Leben genommen hatte.
 
1934 führt die Gruppe Harnack, Groll, Schomerus und Philip erste Flugblatt-Aktionen an der Münchner Universität durch. Das dürfte der erste organisierte illegale Widerstand an einer deutschen Hochschule gewesen sein.
Es gibt auch einige Revolten unter den Studenten, die zwar unterdrückt, aber von der Gestapo nicht oder noch nicht an die große Glocke gehängt werden. Verhaftungen kamen vor, gingen aber ins Leere.
1936 riskiert die Gruppe erneut Flugblatt-Aktionen.
Die Schüler Prof.Kutschers demonstrieren in einer von der Gestapo überwachten Vorlesung für Thomas Mann. Es folgen offene Schlägereien mit SS-Studenten. Die NS-Zwangsschulungen für Studenten werden durch den organisierten Widerstand immer wieder gestört und boykottiert - solange, bis sie zumindest in der bisherigen Form nicht mehr stattfinden.
1937 wagen Harnack, Groll, Schomerus und Philip in München letzte Flugblatt-Aktionen. Diesmal werden die meisten Flugblätter abgefangen, und die Gruppe kann nur mit knapper Not der Verhaftung entgehen.
 
FASZINIERT VOM FILM :
 
Groll hält (1936) zwei Filmreferate bei Prof.Kutscher. Der beurteilt sie als "allererste Leistungen".
 
In den Semesterferien besucht Groll seine Eltern in Liegnitz.
Ihm wird - über die "Volkswohlfahrt", in der sein Vater caritative Aufgaben übernommen hat - ein Angebot gemacht, das ihm die Möglichkeit eines Film-Praktikums bietet: er soll einen Kurzfilm über Kinder und Kinderheime in schlesischen Dörfern drehen und auch das Drehbuch dazu selber verfassen.
Gunter G., der ohnehin schon erwägt, eines Tages Film-Regie zu machen, sagt zu. Prof. Kutscher ist von dieser Sache unterrichtet.
Der Dokumentar-Kurzfilm hieß "Kleiner Film für kleine Leute" und war gänzlich unpolitisch. Die Arbeit war unentgeltlich.
 
Groll promoviert 1937 ("summa cum laude") mit der Arbeit "Das Gesetz des Films. Eine Stil-Untersuchung über den Film als Kunstgattung". Er und auch sein Professor bekommen Schwierigkeiten, weil in Grolls Doktorarbeit jüdische Autoren und deren verbotene Werke zitiert werden.
Grolls Doktorarbeit erscheint im Münchner Beck-Verlag (Oskar Beck) in Buchform unter dem Titel "Film - die unentdeckte Kunst". Ein paar Streichungen und Änderungen dürften der Preis dafür gewesen sein, daß auch Unerwünschtes passieren durfte.
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